Die Band Ketsumeishi wurde 1993 gegründet. Der Name der Band leitet sich von einem chinesischen Heilkraut ab. Die Idee dazu kam den vier Mitgliedern, als sie ein Pharmazielexikon durchblätterten – drei der Mitglieder haben Pharmazie studiert.
Bekannt wurde Ketsumeishi durch ihre Mischung aus Pop und Rap sowie ihre Musikvideos, in denen bekannte Darsteller und Models mitwirken. Am erfolgreichsten erwies sich dabei der Song „Sakura“, der es in Japan 2005 auf Platz zwei schaffte.
Zu dem Song existieren zwei Musikvideos. Während das erste eine recht kitschige Story besitzt (Mädchen möchte K-Pop-Star werden), so wurde die zweite Visualisierung weitaus bekannter. Grund dafür ist nicht nur die neu konzipierte Handlung, sondern ebenso die Darsteller: Film- und Theaterschauspieler Masato Hagiwara und Model Emi Suzuki.
Der Song schildert die Erinnerung an eine frühere Beziehung, die während der Kirschblütenzeit begann und dort auch ihr Ende fand. Der Grund für das Auseinandergehen wird skizzenhaft angedeutet: beide waren recht naiv gewesen und hatten sich daher gegenseitig falsche Hoffnungen gemacht.
Gekonnt setzt das Video das Thema um. Der Mann, der eigentlich Regisseur werden wollte, arbeitet nun als gewöhnlicher Angestellter in einem Büro. Seine frühere Freundin arbeitet nun in einer Bibliothek – als sich beide trafen, war sie in einem Buchladen angestellt. Das Video schildert nun, wie sich der Mann an die frühere Beziehung erinnert, während er eine herabgefallene Kirschblüte betrachtet: sein Wunsch, Regisseur zu werden, seine zufällige Begegnung mit der Buchhändlerin und wie er sie für einen seiner Filme gewann. Doch das Projekt scheitert, was zugleich zu einem Ende der Beziehung führt.
Somit erzählt der Song (indirekt) sowie das Video (in Andeutungen) von Träumen, die sich nicht erfüllt haben, von falschen Vorstellungen vom Leben an sich, die letztendlich mit der harten Realität kollidieren, sowie von zerschlagenen Hoffnungen. All dies macht den Song und das Video zu einem melancholischen Rückblick auf die Vergangenheit sowie die Wege, die man gegangen ist oder die einem versperrt wurden.
Da die Kirschblütenzeit klarerweise immer wieder kehrt, so kehrt auch der Song sowie das Video jährlich ins mediale Gedächtnis bzw. (was den Song betrifft) in die Charts zurück. Sehenswert ist das Video allemal.