The 80s: Die Mars-Chroniken (1980)

Ja, stimmt, die TV-Miniserie wurde bereits 1979 produziert. Allerdings kam sie erst 1980/81 ins deutsche TV. „The Martian Chronicles“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ray Bradbury aus dem Jahr 1949. Bradbury bezeichnete die Serie als „just boring“, was im Grunde genommen bedeutet, dass ihm die filmische Umsetzung kein bisschen gefallen hat.

Doch heißt das nicht, dass die Serie schlecht ist. Im Gegenteil, die dreiteilige Serie ist absolute Spitzenklasse. Wer natürlich bei Science Fiction sofort an sinnloses Herumgeballer denkt, der kann gleich wieder abschalten. Wer aber mit einem tiefgründigen SF-Drama vorliebnehmen möchte, ist hier sehr gut aufgehoben.

Die Serie erzählt die Geschichte der Besiedlung des Mars, wobei Bradbury insgeheim als Blaupause die Besiedlung Nordamerikas durch die Europäer genommen hat. Daher führt die Ankunft der Erdenmenschen auf dem Mars zugleich zum Untergang der Marsmenschen, die an Pocken sterben. Dennoch geschehen immer wieder seltsame und teils unheimliche Zwischenfälle.

Unglaublich gut sind die surrealen Kulissen, welche die Reste der Marskultur darstellen: seltsame Säulen und bizarre geometrische Konstrukte weisen auf eine dem Menschen völlig fremde Kultur hin. Die Handlung selbst entwickelt sich langsam, wird von Mal zu Mal jedoch immer dichter. Colonel John Wilder ist dabei einer der wenigen, der die Richtigkeit der Besiedlung und den Umgang mit den Resten der Marskultur hinterfragt. Heutige Filme würden dies nur flüchtig aufgreifen, Regisseur Michael Anderson aber lässt in dieser Hinsicht den Figuren und ihren Gedanken viel Raum, was der Serie eben jene oben erwähnte Tiefgründigkeit verleiht.

Trotz Bradburys negativer Beurteilung gilt die Serie inzwischen als Klassiker. Getragen wird die Serie nicht nur durch Michael Andersons großartiger Regie und Richard Mathesons hervorragendem Drehbuch, sondern gleichzeitig durch erstklassige Schauspieler wie Rock Hudson, Roddy McDowall, Maria Schell und Gayle Hunnicutt. Kurz: sehr sehenswert.

Erschienen: Prähuman Band 27

Nachdem vergangenes Jahr ja nur ein Band der Reihe „Prähuman“ erschienen ist, ist in diesem Jahr mit Band 27 bereits der zweite Band herausgekommen. Das Warten hat sich wie immer gelohnt, denn Carl Denning haut hier mal wieder so richtig auf die Pauke.

Der Band setzt in der Nähe Londons an und zwar an dem Ort, an dem vor Jahren Frederic Tubbs Frau verschwand. Dieses Mal wird ein Biologe vermisst. Gleichzeitig kommt es auf der philippinischen Insel Samar zu rätselhaften Zwischenfällen, bei denen stets Menschen spurlos verschwinden. Die Ereignisse nehmen von Mal zu Mal bedrohlichere Ausmaße an. Was haben die Vorkommnisse mit denen in London zu tun?

Dieses Mal geraten Tubb und sein Team absolut von einem Abenteuer ins nächste. Bei der Suche nach Antworten auf Samar sorgt Denning mit einem ungehörigen Ideenreichtum für Spannung, Action und wieder jeder Menge Gags, sodass es eine wahre Freude ist, der Geschichte zu folgen. Es ist wirklich genial, wie es dem Autor gelingt, den Leser stets aufs Neue zu überraschen und dabei mit so viel Energie voranzupreschen, dass die Handlung in einem ungeheuren Tempo voranschreitet, ohne dabei ihren wunderbaren Facettenreichtum zu verlieren. Gleichzeitig schafft Denning durch seine lebendigen Schilderungen wahres Kopfkino, das bis zur letzten Seite großartig unterhält. Kurz: hinsetzen, lesen und genießen.

Erschienen: Prähuman Band 26 – Das Tor zur Hölle

Neben den spannenden Horrorthrillern um Chefermittlerin Susan Gant, schreibt Carl Denning weiter an seiner Serie „Prähuman“, bei der soeben Band 26 erschienen ist. Dieses Mal reisen Frederic Tubb und sein Team nach Island. Auf dem Vulkan Hekla sind drei Wanderer spurlos verschwunden. Zwei Mitglieder der ominösen Organisation X, die dem Rätsel auf die Spur kommen wollten, wurden auf mysteriöse Weise ermordet. Einer der Vermissten hinterließ eine verstümmelte Videobotschaft, die nicht weniger sonderbar ist …

Was der Grenzwissenschaftler Frederic Tubb und seine beiden Mitarbeiter Maki Asakawa und Hans Schmeißer in Island erleben, ist einmal mehr recht spannend erzählt und bespickt mit dem herrlich skurrilen Humor, der für die Serie so typisch ist. Nicht zuletzt geizt der neue Band nicht mit vielen Überraschungsmomenten und wunderbaren Einfällen. Dennings Fantasie scheint in dieser Hinsicht keine Grenzen zu kennen.

Der Titel „Das Tor zur Hölle“, so viel kann man durchaus verraten, bezieht sich auf den volkstümlichen Namen Heklas. Denn im Mittelalter waren die Bewohner der Meinung, dass auf dem Vulkan Monster und Dämonen hausten. Der Name hat sich bis heute erhalten.

Band 26 macht jede Menge Spaß, die spannende, dichte Handlung hält einem bis zum Schluss in ihren Bann. Am liebsten würde man danach gleich Band 27 lesen, doch da muss man sich leider noch gedulden. Aber das Schöne an der Serie ist u. a., dass man die einzelnen Bände auch mehrmals lesen kann, ohne dass sie langweilig werden. Im Gegenteil, der Spaß und die Spannung bleiben stets erhalten. In diesem Sinne hat Carl Denning wirklich großartige Unterhaltung geschaffen.

Erschienen: Prähuman Band 25

„Nicht von dieser Welt“ lautet der Titel des 25. Bands der beliebten eBook-Reihe „Prähuman“. Zugleich ist es mit knapp über 200 Seiten die bisher umfangreichste Folge der Serie. Carl Dennings Fantasie kennt anscheinend keine Grenzen. Denn auch dieser Band ist voller skurriler Ideen, dabei überaus spannend und absolut unterhaltsam.

Es geht um sonderbare Felstürme, die auf einmal vor den Küsten der USA, Japans und anderer Länder erscheinen. Damit einher gehen verstörende Ereignisse vor sich: Häuser und ganze Stadtteile verschwinden. Menschen lösen sich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auf. Frederic Tubb und sein Team gehen der Sache nach und stoßen dabei auf eine schockierende Erkenntnis: bei den Felstürmen handelt es sich um gigantische Maschinen. Aber das ist noch nicht alles. Denn es gibt noch eine weitaus größere Gefahr, die die gesamte Menschheit bedroht …

Band 25 spielt in New York, in Tokio und Yokohama sowie in London. Wie immer schreibt Carl Denning auf eine Weise, dass man das Geschehen und die Figuren regelrecht vor sich sieht. Interessant hierbei ist vor allem Kathrin Jarvis, Frederic Tubbs Frau, die hier einen durchaus zwiespältigen Charakter aufweist. Als ehemalige Agentin der Einheit, einer gefährlichen und nicht weniger rätselhaften Geheimorganisation, kann man ihr irgendwie nicht richtig trauen. Das wurde bereits in Band 24 von Denning großartig beschrieben. Hier jedoch erhält Kathrin zusätzlich einen leicht bedrohlichen Zug, der stets zwischen den Zeilen mitschwingt.

Neben den skurrilen Ideen, mit denen der Band aufwartet, kommt in „Nicht von dieser Welt“ auch der für die Serie typische Humor nicht zu kurz. Die Gags sind super platziert und verfehlen nie ihre Wirkung. Gelegentlich ertappt man sich dabei sogar beim lauten Auflachen. Gleichzeitig entwickelt Denning die Geschichte um das Geheimnis der prähumanen Hyperzivilisation auf originelle Weise weiter, sodass sie dadurch neue und nicht weniger spannende Facetten erhält. Kurz und knapp: Prähuman Band 25 ist ein echtes Unterhaltungsfeuerwerk, das von der ersten bis zur letzten Seite Spaß macht.

Chaos Walking – Originelle Idee normal umgesetzt

In der Hoffnung, auf den Erfolg von „Hunger Games“ aufzuspringen, suchten die Produzenten verzweifelt nach einem neuen Stoff, den man als Mehrteiler verkaufen konnte. Die Wahl fiel schließlich auf die „New World“-Trilogie des Autors Patrick Ness, in der es um die Besiedlung eines Planeten geht, auf dem die Gedanken der Männer sichtbar werden.

In der kleinen Siedlung Prentisstown gibt es keine Frauen. Angeblich wurden sie bei einem Angriff der Ureinwohner des Planeten ermordet. Eines Tages stürzt in der Nähe der Siedlung ein Raumschiff ab. Viola hat den Absturz als einzige überlebt. Doch kaum wird sie von den Siedlern entdeckt, fordert der fanatische Pfarrer diese auf, Viola umzubringen. Zusammen mit Todd, der mehr und mehr die Geschichte mit den ermordeten Frauen hinterfragt, flieht sie.

Die Idee der sichtbaren Gedanken ist durchaus originell. Und anfangs wird dieses Konzept recht gewitzt umgesetzt. Das Durcheinander von gesprochenen und gedanklichen Stimmen ergibt innerhalb des Films einen spannenden Rhythmus, der zuerst völlig chaotisch (der Filmtitel lässt grüßen) wirkt und in den ersten Minuten beinahe überfordert. Leider aber verpasst es Regisseur Doug Liman, diese Idee auszubauen bzw. ihr neue, überraschende Elemente hinzuzufügen, sodass das Konzept auf einer einzigen Ebene hängen bleibt.

Überhaupt ist dies das Problem des ganzen Films. Ihm gelingt es nicht, etwas aus der grundlegenden Idee zu machen, sondern verliert sich in einer gewöhnlichen Geschichte, die dem Hollywood-Einerlei entspricht. Schlecht besetzt ist hierbei Mads Mikkelsen, der die ganze Zeit über gelangweilt wirkt und so zurückhaltend spielt, dass man ihn beinahe nicht wahrnimmt – und dies, obwohl er den Bösewicht mimt. Im Gegensatz zu ihm spielen Tom Holland und Daisy Ridley ihre Rollen großartig und ergänzen sich dabei auf eine wunderbar-gewitzte Weise.

„Chaos Walking“ rettet dies leider nicht. Der Film ist, wie bereits bemerkt, trotz der Gedanken-Idee so gewöhnlich, dass er relativ schnell wieder in Vergessenheit geraten wird. Nichts war es also mit einer weiteren Trilogie. Da der Film seine Kosten nicht einmal ansatzweise einspielte, wurde er von der Produktionsfirma bereits zu den Akten gelegt.

Strange Dreams (Come True) – Hervorragender Indie-SF-Thriller

Ja, hier haben wir es mal wieder: wenn ein deutscher Verleih einen englischen Originaltitel durch einen anderen englischen Titel ersetzt. Der Originaltitel lautet „Come True“. Produziert wurde der kanadische SF-Thriller von niemand anderem als Vincenzo Natalie, Regisseur von „Cube“. Regie führte Anthony Scott Burns, der u. a. auch durch sein Pseudonym Pilotpriest bekannt ist und sich einen Namen durch den Horrorfilm „Our House“ (2018) gemacht hat.

Unabhängig von dem deutschen englischen Titel ist „Come True“ ein sehr guter SF-Thriller, der das Thema Traum neu definiert. Es geht um Sara Dunn, die unter Schlaflosigkeit leidet. Und wenn sie endlich Ruhe findet, wird sie von unheimlichen Träumen heimgesucht. In der Hoffnung auf Besserung nimmt sie an einem Schlafforschungsprojekt teil. Doch ihre Träume werden von Mal zu Mal schlimmer. Als sie schließlich erfährt, um was es bei dem Projekt geht, gerät die Situation immer mehr außer Kontrolle.

„Come True“ liefert eine spannende Geschichte, großartige Bilder und hervorragende Schauspieler. Hollywood hätte daraus einen sinnlosen Actionfilm gemacht, die Kollegen aus Kanada schufen einen dichten, teils unheimlichen Spielfilm, der sich sehr intensiv mit seinen Figuren beschäftigt, zugleich aber – und das ist das Geniale daran – Lücken lässt, sodass trotz der Charakterisierung ein Hauch von Rätsel erhalten bleibt.

Dasselbe gilt für die Geschichte. Es wird Vieles erklärt, dennoch bleibt da dieser letzte unklare Punkt, der für eine mysteriöse Atmosphäre und Spannung sorgt. Dabei entwirft Burns, der auch für die Kamera verantwortlich ist, großartige, surreale Bilder, wobei das Surreale auch in den Alltag überschwappt. Auf diese Weise könnte man sich fragen, was ist eigentlich Traum und was Realität. Auch die wunderbaren Blaufarben, mit denen der Film hantiert, sorgen für einen visuellen Augenschmaus, der „Come True“ zu einem sehr sorgfältig komponierten Erlebnis macht. Da stört es auch nicht, dass Schauspielerin Julia Sarah Stone in einer Sequenz die Augenklappe auf der falschen Seite trägt.

„Come True“ ist auf jeden Fall eine Sichtung wert und gehört, meiner Meinung nach, zu den besten Filmen, die in diesem Jahr veröffentlicht wurden.

Strange Dreams (OT: Come True). Regie u. Drehbuch: Anthony Scott Burns, Produktion: Vincenzo Natalie, Darsteller: Julia Sarah Stone, Landon Liboiron, Chantal Perron. Kanada 2020.

Eindeutig einfallslos: Don’t let go (2019)

Nach der Totalkatastrophe „Rings“ (2017) wollte es Regisseur und Drehbuchautor Jacob Aaron Estes der Welt anscheinend nochmals zeigen. Sein Film „Don’t let go“ ist für ein solches Vorhaben allerdings ziemlich ungeeignet.

Es geht um den Polizisten Jack Radcliff, dessen Familie (das heißt eigentlich Verwandte) ermordet werden. Der Fall lässt ihn keine Ruhe. Plötzlich erhält er einen Anruf seiner Nichte Ashley. Was zunächst wie eine Spukstory klingt, ist es nicht, denn Ashley ruft ihn aus der Vergangenheit an, wenige Tage bevor sie zusammen mit ihren Eltern ermordet werden würde. Jack und Ashley versuchen auf diese Weise, den Mord zu verhindern.

Das Problem an der Mischung aus Krimi und Science Fiction ist, dass Jacob Aaron Estes absolut nichts Originelles eingefallen ist. Daher läuft die Handlung genau so vor sich hin wie es der Zuschauer erwartet. Dasselbe gilt für die Auflösung des Falls, der vor allem für Liebhaber von Polizeifilmen alles andere als verblüffend ist.

Der Film unterhält zwar auf gewisse Weise, doch kratzt er zugleich stets durch die x-mal durchgekaute Kriminalgeschichte am Rand der Langeweile. Estes liefert einfach nichts Neues, da hilft auch nicht das ständige Telefonieren Jacks mit seiner in der Vergangenheit lebenden Nichte.

Alles in allem ein doch eher enttäuschender Film, in dem eigentlich nur die Schauspieler wirklich gut sind.

Don’t let go. Regie u. Drehbuch: Jacob Aaron Estes, Produktion: Jason Blum, Darsteller: David Oyelowo, Storm Reid, Mykelti Williamson, Alfred Molina. USA 2019

Erschienen: Prähuman Band 24

Noch ein Band, dann feiert die beliebte Serie „Prähuman“ ein Jubiläum. Wie kaum einem anderen Autor gelingt es Carl Denning, jeden Band anders wirken zu lassen, sodass die Serie weit davon entfernt ist, sich in Wiederholungen zu verlieren. Das beweist der bekannte Autor in dem eben erschienenen Band 24 mit dem Titel „Gefahr aus dem Nichts“.

Die LOGE existiert nicht mehr. Ausgerechnet da kommt eine seltsame und gefährliche Droge in Umlauf. Ihr Name: U-Topia. Ihre Einnahme führt zu schweren Halluzinationen und Wahnsinn. Wer steckt hinter ihrer Verbreitung? Inspector McIntire und John Arnold, der ehemalige Leiter der LOGE, suchen fieberhaft nach Antworten. Doch der rätselhafte Fall nimmt mehr und mehr bizarrere und bedrohlichere Formen an. Denn hinter U-Topia steckt viel mehr, als alle auch nur ahnen. Das bekommt besonders Maki Asakawa zu spüren, als sie in Tokio einer geheimnisvollen Spur nachgeht, die auf den unglaublichen Ursprung der Droge verweist. Einer Spur, die sie in ihre eigene Vergangenheit führt – und in die von Frederic Tubb, dessen seit Jahren vermisste Frau plötzlich zurückgekehrt ist …

Band 24 schließt beinahe direkt an Band 23 an. Doch war „Stoppt die Maschine!“ ein wahrer SF-Action-Kracher, so gestaltet Denning „Gefahr aus dem Nichts“ als eine Mischung aus Thriller und Science Fiction. Der Band ist zudem düsterer als die übrigen Bände, geht es doch u.a., wie in der Inhaltsangabe erwähnt, um Maki Asakawas Vergangenheit. Während sie versucht, ein Geheimnis zu lüften, das vor Jahren dazu geführt hat, dass sie Japan verlassen hat, versuchen John Arnold und Inspektor McIntire hinter das Geheimnis der sonderbaren Droge U-Topia zu kommen. Der dritte damit verbundene Handlungsstrang beschäftigt sich mit Frederic Tubb. Hierbei hält der Band eine wirkliche Überraschung parat, die die Leser der Serie mit Sicherheit verblüffen wird.

Obwohl Band 24 weniger Action aufweist wie die vorangegangenen Bände, so steckt „Gefahr aus dem Nichts“ dennoch voller skurriler Ideen, bei denen man sich gelegentlich fragt: wie kommt der Autor nur darauf? Und trotz seiner eher düsteren Töne, kommt der spezielle Humor der Serie keineswegs zu kurz. Die Handlung ist wie immer sehr spannend und dicht und rast im Grunde genommen atemlos voran. Band 24, der in Kambodscha 1971 beginnt, unterhält von Anfang bis Ende durchgehend gut – und das Schöne ist, dass seit Band 23 auch der Umfang größer geworden ist.

„Gefahr aus dem Nichts“ bezieht sich gelegentlich auf vorangegangene Bände, doch lässt sich die Handlung durchaus auch ohne deren Kenntnis verfolgen. – Man darf gespannt sein, was sich Carl Denning für Band 25 – dem Jubiläumsband – ausdenken wird. Ich freue mich jedenfalls schon darauf.

Erschienen: Prähuman Band 23 – Stoppt die Maschine!

Band 23 der beliebten eBook-Serie „Prähuman“ ist erschienen. Dieses Mal erstreckt sich die Handlung von Australien, über England bis in die USA und nach Japan. Kein Wunder, dass der neue Band umfangreicher geworden ist als die vorangegangenen Bände.

Für Band 23 hat sich Carl Denning etwas einfallen lassen, das die Fans der Serie sicherlich überraschen, vielleicht sogar verunsichern wird. Was, das wird hier natürlich nicht verraten. Auf jeden Fall ist die Handlung dieses Mal recht komplex. Was zunächst so scheint, als hätte das eine mit dem anderen nichts zu tun, entwickelt sich zu einer rasanten Achterbahnfahrt aus Spannung, Action und dem typisch schrägen Humor.

Es geht darum, dass in der Großen Sandwüste Australiens und in der Wüste Nevadas gigantische Metallringe entdeckt werden, die für Tod und Zerstörung sorgen. Gleichzeitig kommt es überall auf der Welt zu verheerenden Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Während Frederic Tubb, Maki Asakawa und Hans Schmeißer dem Rätsel der Ringe nachgehen, ereignet sich in Cornwall ein weiterer Zischenfall: ein sonderbares muschelförmiges Objekt wird an den Strand gespühlt. Die Geheimorganisation Die Einheit setzt alles daran, das Objekt in ihren Besitz zu bekommen. Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Objekt und den Metallringen? Bei der Suche nach einer Antwort, kommen Tubb und sein Team auf die Spur eines unglaublichen Geheimnisses …

Wie auch alle übrigen Bände, so macht auch „Stoppt die Maschine!“ unglaublichen Spaß. Denning treibt wie immer die Handlung auf furiose Weise voran, und auch bei einem Umfang von ca. 150 Seiten geht ihm kein bisschen die Puste aus. Ein genialer Einfall folgt dem nächsten – und die irrwitzige Grundidee dürfte so ziemlich einzigartig im Fantastik-Genre sein.

Wer daher Action, Humor und Spannung mag, ist auch beim neuesten Streich der Serie „Prähuman“ bestens aufgehoben.

Carl Denning . Prähuman – Band 23: Stoppt die Maschine! ca. 153 Seiten (E-Book)

Gut gemeint: Ad Astra – Zu den Sternen

Tolle Aussicht; „Ad Astra“ (2019); © 20th Century Fox

James Gray ist ein Regisseur der leisen, düsteren Töne. Vor allem machte sich dies in dem Abenteuerfilm „Die versunkene Stadt Z“ (2016) bemerkbar, in dem er mithilfe seines speziellen Stils das Geheimnisvolle mit den Elemten eines Dramas verbindet. Drei Jahre später versuchte Gray, diesen Stil in dem SF-Film „Ad Astra“ zu involvieren. Das Ergebnis ist zwar gut gemeint, aber seltsam leer.

Im Grunde genommen geht es um eine Vater-Sohn-Beziehung, wobei der Sohn trotz Verlust und Enttäuschung in die Fussstapfen des Vaters tritt und ebenfalls Astronaut wird. Roys Vater ist vor 20 Jahren auf seiner Reise zum Neptun verschwunden („Event Horizon“ lässt grüßen). Nun aber gibt es Indizien, dass Roys Vater noch lebt und er Auslöser für Naturkatastrophen auf der Erde ist. Roy macht sich auf den Weg, um seinen Vater zu suchen.

Die Optik des Films ist in der Tat eine absolute Wucht, dasselbe trifft auf die großartigen Spezialeffekte zu, die richtiges Weltraumfeeling schaffen. Und dennoch bleibt „Ad Astra“ ein seltsam leerer Film, der nicht wirklich enttäuscht, dennoch ratlos zurücklässt. Denn die Frage, die offen bleibt, lautet, was Regisseur Gray eigentlich mit seinem Film aussagen wollte. Im Grunde genommen müsste die Antwort „nichts“ lauten. Denn außer der Vater-Sohn-Beziehung enthält „Ad Astra“ kein konkretes Thema. Alle anderen Aspekte, die die Handlung mit Leben und Sinn gefüllt hätten, werden lediglich angedeutet.

Hierbei helfen auch nicht die pseudophilosophischen Gedanken Roys, die durch Brad Pitts Stimme aus dem Off für Nachdenklichkeit sorgen sollen. Das größte Problem dabei ist, wie ich finde, dass James Gray darauf verzichtet, der zukünftigen Gesellschaft ein konkretes Bild zu geben, wobei wir wiederum bei der oben erwähnten Skizzenhaftigkeit wären. Da dieser Rahmen fehlt, wirkt auch die Vater-Sohn-Beziehung und sämtliche Handlungsgründe wie lose in der Luft oder besser im Weltraum hängend. – Wie schon gesagt: gut gemeint.

Ad Astra – Zu den Sternen (OT: Ad Astra); Regie u. Drehbuch: James Gray, Produktion: James Gray, Brad Pitt; Darsteller: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland, Lyv Tyler. USA 2019