Die Besten und die Schlechtesten

Anbei die Bücher und Filme, die uns dieses Jahr am besten oder gar nicht gefallen haben – unabhängig vom Veröffentlichungsjahr.

Am besten gefallen hat im Bereich Buch:

Fünf Winter von James Krestel – Eine absolut mega klasse Mischung aus Krimi, Thriller und historischem Roman. Ein Polizist sucht kurz vor dem Angriff Japans auf Pearl Harbour nach dem Mörder eines Liebespaars. Die Frau war Japanerin. Von Hawaii über Hong Kong bis nach Japan reicht die spannende Handlung.

Dreh dich nicht um von Carl Denning. Susan Gants achter Fall ist eine Mischung aus spannendem Krimi und Horrorroman. Auf einer Insel vor der Provinz Quebec geschehen unheimliche Morde. Von Anfang bis Ende gruselige Unterhaltung, die einem nicht loslässt.

Dunkle Strömung von Frances Fyfield. Eine wunderbare und gleichzeitig sehr spannende Geschichte um einen Mann, der in einem kleinen englischen Ort den Mord an einem Jungen lösen möchte. Unter Verdacht steht seine ehemalige Freundin, die er seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Super Schreibstil, gelungene Charaktere und eine sehr dichte und mysteriöse Atmosphäre.

Nicht gefallen hat im Bereich Buch:

Das Bild von Stephen King. Ehrlich gesagt, habe ich bisher noch nie einen so schlecht konzipierten Roman gelesen. Um es kurz zu machen: Der Roman taugt hinten und vorne nichts. Kein Wunder, dass King der Roman ebenfalls nicht gefällt.

Schneeblind von Ragnar Jonasson. In einem abgelegenen isländischen Ort kommt es zu einem Mord an einem bekannten Schriftsteller. Jonasson entwarf so etwas wie Agatha Christie für Arme, wobei es nur so vor Ungereimtheiten wimmelt. Zudem handelt es sich bei der Hauptfigur um einen extremen Langweiler, sodass man sich selbst damit schwer tut. Die restlichen Romane der Reihe bleiben daher ungelesen.

In Sachen Film gefallen hat:

The Batman. Auch wenn es jetzt den Shitstorm des Jahrhunderts gibt, aber DC macht bessere Filme als Marvel. Das spiegelt sich nicht nur in den Figuren wider, sondern ebenso in der jeweiligen Handlung. Die neueste Batman-Verfilmung ist düster, trotz der 3 Stunden durchweg spannend inszeniert und besitzt dabei eine angenehme Tiefe und Komplexität, was man bei Marvel mehr als nur vermisst.

Troll. Eine witzige, spannende und sehr gut gemachte Monsterklopperei aus Norwegen. Mehr braucht es ja auch nicht.

Call me Chihiro. Eine wunderbare Geschichte um eine Bento-Verkäuferin, die in einem kleinen Fischerdorf einsame Menschen zusammenbringt.

In Sachen Serien:

The Glory. Hervorragend gespieltes Rachedrama aus Südkorea.

Nicht gefallen hat:

Black Adam. Die Ausnahme bestätigt die Regel. DCs Black Adam ist lustlos inszeniert, einfallslos und bespickt mit einem Haufen rohrkrepierender Gags. Kein Wunder, dass der Film floppte.

In Sachen Serien:

The Fishbowl Wives. Ein durchweg fades Drama um eine Gruppe Frauen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und daher fremdgehen. Bis auf die beiden Hauptfiguren sind die übrigen Charakter völlig uninteressant.

    Das war es auch schon. Mal schauen, welche Tops und Flops uns nächstes Jahr erwarten.

    FuBs Fundgrube: Herumgestöbert

    Über die Autorin Frances Fyfield habe ich bis vor kurzem überhaupt nichts gewusst. Inzwischen habe ich erfahren, dass sie eine der bekanntesten Krimiautoren Englands ist. Auf Deutsch gibt es leider ihre Bücher (wenn überhaupt) nur noch antiquarisch. Auf diese Weise kam ich auch zu ihrem Roman „Dunkle Strömung“ aus dem Jahr 2000. Um es kurz zu machen: Der Roman ist erstklassig.

    Es geht um Henry Evans, der in die kleine Küstenstadt Warbling kommt, da er in der Nähe einen Job angenommen hat. In Warbling wohnt auch eine frühere Freundin von ihm, von der er jedoch seit 20 Jahren nichts mehr gehört hat. Völlig irritiert erfährt er, dass Francesca Chisholm im Gefängnis sitzt, da sie ihren Sohn umgebracht hat. Henry glaubt dennoch, dass Francesca unschuldig ist und versucht, herauszubekommen, was vor fünf Jahren wirklich geschehen ist.

    Ein großartiger Schreibstil, eine wunderbare Geschichte, skurrile Figuren und erstklassige Dialoge – der Roman hat mich schlicht und ergreifend umgehauen. Hinzu kommt ein subtiler Humor sowie satirische Einschübe, in denen sich Fyfield lustig über ihre Landsleute macht. Für mich gehört „Dunkle Strömung“ zu den besten Romanen, die ich dieses Jahr gelesen habe.

    Enttäuschend war dagegen der Roman „Das Grab im Moor“ von Belinda Bauer (keine Deutsche, sondern Engländerin), den ich ebenfalls antiquarisch erstanden habe. Der hochgelobte Roman um einen Jungen, der im Moor nach dem Grab seines ermordeten Onkels sucht und dabei in die Fänge eines Serienmörders gerät, entpuppte sich als eine Geschichte, die zum einen zu oft auf der Stelle tritt und zum anderen komplett vorhersehbar ist. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.