Um Commander Rod Jackson gibt es eine ganze Filmreihe. Jackson ist ein heldenhafter Weltraumalleskönner, der die Erde stets vor einer tödlichen Gefahr rettet. In dem Film „War between the Planets“ (Italien 1965), der in Deutschland unter dem Titel „Orion 3000 – Raumfahrt des Grauens“ lief, hat Jackson wiederum alle Hände voll zu tun.
Die Erde wird von Tsunamis und noch nie dagewesenen Erdbeben heimgesucht. Europa liegt in Schutt und Asche. Commander Jackson, der der Chef der Raumstation Gamma 1 ist, bekommt den Auftrag, nach der Ursache dieser Katastrophen zu suchen. Denn manche Experten sind der Meinung, dass die katastrophalen Heimsuchungen nur durch einen kosmischen Einfluss hervorgerufen werden. Tatsächlich entdeckt Jacksons Mannschaft einen ominösen Planeten, der sich mit großer Geschwindigkeit der Erde nähert. Bewaffnet mit einer Antimateriebombe fliegt der Commander zusammen mit einer Crew aus Freiwilligen auf den fremden Himmelskörper, um diesen zu vernichten.
Die damaligen und auch späteren Kritiken zu „Orion 3000“ waren größtenteils schlecht. Nun ja, Big Budget-Kino sieht anders aus. Aber in der Regel sind es ja auch die B-Picture, die besser unterhalten als die aufgeblasenen Großproduktionen. In dieser Hinsicht liefert auch der Film des italienischen Regisseurs Antonio Margheriti (1930 – 2002) beste Trash-Unterhaltung. „Orion 3000“ ist äußerst kurzweilig. Die Szenen sind stets schnell und hektisch, die Dialoge fliegen wie Pistolenkugeln hin und her. Erst beim Besuch des fremden Planeten drückt Margheriti etwas auf die Bremse, sodass manche Szene auf und im Planeten dann doch ein wenig langatmig wirkt.
Ein interesssantes Bild liefert die Figur des Commander Jackson ab. Ganz Mann, scheißt er erst einmal seine Freundin Terry zusammen, die sehnsüchtig auf ihn in der Raumstation gewartet hat. Diese lässt die nicht enden wollende Schimpftirade tapfer über sich ergehen. Widerworte duldet Jackson nicht. Emanzen haben beim Commander keine Chance. Interessant ist bei der Figur ebenfalls, dass sich herausstellt, dass Terry eigentlich seine Geliebte ist und er auf der Erde noch eine Verlobte hat.
Seine heldenhaften Taten, wie etwa Crewmitglieder davor zu retten, im Weltraum abzudriften, kommentiert Jackson mit Worten wie: „Da kann man schon mal einen halben Arsch riskieren.“ Nur, um später sich mit seinem besten Freund Dobrovski in die Haare zu bekommen und ihn als „dumme Sau“ zu bezeichnen.
Nicht weniger witzig, sind die Szenen, in denen Jackson und andere durch den Weltraum schweben. Irgendwie unbeholfen hängen sie im schwarzen Raum herum, wirken dabei schon fast wie Figuren aus der Augsburger Puppenkiste. Dennoch gab man sich Mühe, die Schwerelosigkeit als solche darzustellen. Recht gelungen ist in dieser Hinsicht die Sequenz, in der für einen kurzen Moment die Schwerkraft auf Gamma 1 aufgehoben wird. Denn im selben Moment beginnen die Gegenstände in der Kommandozentrale unkontrolliert durch die Luft zu schweben.
„War between the Planets“ bzw. „Orion 3000“ macht richtig Spaß. Und wenn sich manche Kritiker darüber geärgert haben bzw. noch immer ärgern, so sind sie selbst schuld.