Final Cut – Horrorikone Robert Englund in Aktion

finalcutEin frisch verliebtes Paar geht ins Kino, um sich in der Mitternachtsvorstellung „The Hills have Eyes 2“ anzusehen. Doch mitten drin bricht der Film auf einmal ab. Der Horror auf der Leinwand geht in die Realität über, denn ohne Vorwarnung befinden sich beide in den Händen eines Wahnsinnigen.

Regisseur Phil Hawking ist eigentlich Werbefilmer. Mit „Final Cut“ legt er nun seinen ersten, selbst produzierten Film vor, in dem niemand anderer als Horrorikone Robert Englund die Rolle von Stuart übernimmt, einem Filmvorführer, dessen Job aufgrund einer technischen Umrüstung gekündigt wurde. Von nun an soll er sich um die Ticketverkäufe, das Popkorn und die Sauberkeit der Kinosäle kümmern. Stuart, der den Verlust seines geliebten Berufs nicht verkraftet, sinnt auf Rache. Und da kommen ihm Martin und Allie gerade recht. Wenn man so will, sind beide Zufallsopfer, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhalten.

Nun gut, jetzt könnte man meinen, der restliche Film verlaufe nach dem 08/15-Prinzip. Doch genau hier kommt die große und überaus angenehme Überraschung. Phil Hawking versucht sich in Originalität, und das macht „Final Cut“ zu einem Film, der witzig, schnell und vor allem extrem fies ist. Bereits der Prolog des Films, in dem die sich verändernde Lebenslage Stuarts dargestellt wird, ist gut gemacht. Ohne Dialoge, nur in einer kurzen Aneinanderreihung einzelner Situationen, zeigt der Film den sozialen Abstieg des früheren Filmvorführers. Im übrigen Film präsentiert Stuart seinen Hang zur Kreativität. Denn schon immer mal wollte er einen Film drehen. Mit Martin und Allie hat er bereits seine beiden Hauptdarsteller gefunden. Die Überwachungskameras dienen ihm zur Aufnahme der einzelnen Szenen.

Wenn der Vertrieb damit wirbt, dass es sich bei „Final Cut“ um einen Film im Stil von „Im Augenblick der Angst“ handelt, dann ist dies ein wenig hoch gegriffen, vor allem, da der spanische Horrorklassiker aus dem Jahr 1987 eine andere Thematik aufgreift. Was aber stimmt ist, dass beide in einem Kino spielen. Wobei bei „Final Cut“ das Wörtchen spielen durchaus betont wird. Denn das Spiel, das sich Stuart ausgedacht hat, ist überaus gemein. Phil Hawking macht sich hierbei einen doppelten Spaß. Denn er überlässt es dem Zuschauer, ob er nun auf der Seite Stuarts steht oder auf der Seite seiner beiden Opfer. In der Tat erhält der Film durch die jeweilige Perspektive eine völlig andere Aura, was „Final Cut“ überaus interessant macht. So liefert der Film nicht nur für Fans von Robert Englund eine gelungene Unterhaltung. Denn bei Phil Hawkings Erstling handelt es sich im Groben und Ganzen um einen gut gemachten Thriller, der hoffentlich die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient.

Final Cut – Die letzte Vorstellung (The last Showing), Regie, Drehbuch u. Produktion: Phil Hawking, Darsteller: Robert Englund, Finn Jones, Emily Berrington. Großbritannien 2014, Laufzeit: 85 Min.